Bei mir ist das Leben mehr und mehr zum Stillstand gekommen.
4 x kurz raus mit Dina (morgens und mittags je 1/2 und abends und nachts je 1/4 Stunde)
Dafür aber nach Möglichkeit 2-3 mal die Woche mittags für 1 Stunde in den Wald.
....und 1x die Woche einkaufen in nur 1 Geschäft (meist Lidl oder Aldi) wenn etwas es nicht gibt , muss halt improvisiert werden.
Allerdings muss ich aber doch ab und zu das Einkaufen auf 2x ausweiten, weil ich ja auch noch für meine Schwiegermutter mit einkaufen muss.
Micha stellt ihr die Einkäufe dann Samstags immer in den Flur - sie muss sehen wie sie damit klar kommt.
Verständnis für die Situation hat sie nicht wirklich.
Sie verlässt ihre Wohnung derzeit nicht, aber auch sonst kaum . Mit fast 90 Jahren kann sie sich nur noch schlecht bewegen (schwere Arthrose in Beinen, Schultern u. Händen) und wohnt zudem im 2. Stock ( ohne Aufzug)
Aber sie will es ja so , nach Ansicht kann ja noch gut alleine leben.
Was natürlich so nicht stimmt.
1x die Woche kommt jemand von der Pflege, der ihr beim duschen behilflich ist und 1x eine Haushaltshilfe und 1x Physiotherapie .
Alles anderen arbeiten versucht sie an uns und die Kinder zu dirigieren (wovor wir uns auch nach Möglichkeit drücken, da ihr irgendwie auch bestusst werden muss, dass sie eben nicht mehr alleine kann) - nur wir sind jetzt quasi total Ausfall für sie, denn wir gehören selbst Beide zur Risikogruppe und haben schlichtweg die Befürchtung, dass wir uns auch bei ihr anstecken können, da sie eben Kontakt zu Leuten hat, die wiederum viele andere versorgen = viele Kontakte haben und sie anstecken könnten.
Sie fühlt sich überhaupt nicht bedroht, wir wären ja schließlich nicht krank und die die zu ihr kommen auch nicht. außerdem hätten die ja Mundschutz und Handschuhe an und Desinfektionmittel hätten sie auch dabei.
Mein Schwiegermutter findet wir seinen übervorsichtig - klar ihre Komfortzone wird ja eingeschränkt. ( keiner räumt ihr nun die Einkäufe in die Schränke oder kommt mal eben rüber, um ihr die verstellte Fernbedienung zu richten etc.- Nun ist sie auf sich gestellt und muss sehen, wie sie ohne all die kleinen Hilfen, die sie so am Rande von uns erhält, klar kommen muss.
Es tut mir leid aber es geht nicht anders.
....und da ich das Gejammer von ihr eben nicht mehr aushielt, hab ich ihr gleich gesagt, das nicht nur sie sondern dass auch wir verzichten müssen, denn normalerweise wären wir nun zumindest an den Wochenenden mit dem Roadrunner unterwegs ...
Keiner betritt unsere Wohnung, und auch wir keine andere Wohnungen- nicht die der Schwiegermutter und auch nicht die unserer Kinder und erst recht nicht die von Freunden.
Micha geht aber nach wie vor draußen auf dem Bau arbeiten (meist alleine oder sonst mit großen Abstand) und bringt hin und wieder frisches Brot und Kuchen mit.
Ansonsten ganz viel Fernsehen Computer, Handy-spielen, Handarbeiten und womit man sich sonst noch die Zeit vertreiben kann.
Irgendwie kann ich nachvollziehen, dass man mit 90 Jahren die Konsequenzen der Coronakrise nicht verstehen kann. Das bedeutet aber auch für euch eine Belastung, die ihr aushalten müsst. Ich wünsche euch viel Geduld und alles Gute.
AntwortenLöschenHerzlich, do
Liebe Gabi, wie oft habe ich in letzter Zeit u.a.auch an Menschen gedacht, mit denen es unter normalen Umständen schon ähnlich (gelinde gesagt) schwierig war. Und jetzt mit der Krise, undenkbar. Da habt Ihr mein volles Mitgefühl, denn auch schon ohne Demenz, Krise oder ähnliches kann zum Beispiel auch Altersstarrsinn die Angehörigen in Schwierigkeiten bringen. Bei aller Liebe und Verständnis, ich weiß wie das zugehen kann.
AntwortenLöschenIch hoffe, sie kommt noch zur Einsicht, es ist nun mal wie es ist derzeit, und Ihr müßt auch an _Eure_ Nerven denken.
Auch in diesem Sinne gesund bleiben nämlich. Einen schönen Restsamstag noch und viele
Liebgrüße,
Tiger
🐯
Liebe Gabi,
AntwortenLöschenich kann Dich wirklich sehr gut verstehen, denn ich habe mit meiner Mutter ähnliches erlebt.
Versuche aus den Spaziergängen neue Kraft zu schöpfen, wir geben die Hoffnung nicht auf, gell.
Schönen Samstag noch und bleib gesund
♥ herzlichst ♥ moni
Hallo Gabi,
AntwortenLöschenich kann mir gut vorstellen, dass es mit deiner Schwiegermutter nicht immer einfach war und jetzt erst recht nicht ist. Der Altersstarrsinn kann uns ganz schnell auf die Palme bringen. Das ist es nur verständlich, wenn ihr nicht länger als nötig dort sein wollt. Es ist ja auch zu ihrem Schutz, wenn ihr den entsprechenden Abstand haltet. Die wichtigsten Dinge erledigt ja der Pflegedienst.
Ich habe in den letzten Tagen schon manches Mal gedacht, dass es gut ist, dass die Schwiegereltern und Eltern diese Zeiten nicht mehr erleben. Die Schwiegereltern wären jetzt um die 100 und meine Eltern auch um die 90.
Genieße deine Spaziergänge und die Runden im Wald.
Bleib gesund, genieße das Wochenende und sei lieb gegrüßt
Arti
Liebe Gabi,
AntwortenLöschenich kann Dich gut verstehen. Ihr seid ja nun immer viel unterwegs gewesen und da fehlt dann halt doch eine ganze Menge. Mir macht das im Moment noch nicht so viel aus. Sicher ist mein Bewegungsradius nicht mehr der alte, aber soviel wie Ihr bin ich auch normalerweise nicht unterwegs gewesen.
Ich wünsche Euch und auch mir, dass wir irgendwann dann wieder aufatmen können. Aber im Moment ist mir wirklich am wichtigsten, dass ich gesund bleibe und auch das wünsche ich Euch natürlich auch.
Liebe Grüße
Jutta
Wir haben unsere Sozialkontakte inzwischen komplett aufs Handy verlagert, haben aber durch Haus und recht großem Garten genügend Freiraum, so dass es sich trotz allem gut aushalten lässt. Einkäufe beschränken wir auf 1x in der Woche. Wenigstens können wir per Face-Time Kontakt zur Tochterfamilie und zum Sohn halten, aber ich mag mir im Moment gar nicht vorstellen, wie lange es dauern wird, bis ich die Enkel wieder in den Arm nehmen kann. Es gilt einfach durchzuhalten, egal wie lange das alles dauert...
AntwortenLöschenGrüßle Bellana
Ach liebe Gabi, das ist wirklich nicht einfach, und sehe es mit dem Altersstarrsinn genau so wie Tiger. Sie ist es ja im Grunde die meint alleine klar kommen zu können, bekommt die Hilfe und sollte wirklich Verständnis dafür haben dass ihr euch jetzt nicht mehr mit Kontakt kümmern könnt. Echt nicht einfach, aber so wie ihr es macht ist es richtig. Allerdings auch klar dass ihr euch Gedanken macht und dabei doch auch ein schlechtes Gefühl habt. Ich mache mir da auch viele Gedanken wegen meiner Mum die 82 wird, aber sie kann sich noch selber helfen. Hat aber auch vollstes Verständnis das ihre Reinigungskraft die auch vorbelastet ist momentan nicht mehr kommt.
AntwortenLöschenBei uns ist ebenfalls alles komplett auf Eis gelegt, Kontakte mit den Hachbarn "nur" über den Balkon, Fenster, Terrassen und sonst kommt niemand aufs Grundstück, geschweige in die Räume. Einkaufen bis dato erst zwei Mal, und ja, was ich nicht bekomme dann wird improvisiert und halt etwas nicht gemacht. Darunter fällt auch das z.B. die Treppe auf Eis gelegt ist, kein Material mehr da, genauso wie die Ausbesserungen vom Sturm weil das Material nicht geliefert werden durfte. Es ist für uns alle eine harte Zeit, so ja auch für euch und schade das deine Schwiegermutter euch nicht auch noch gut zuspricht.
Lasst euch nicht runterziehen, ihr macht es richtig.
Alles Liebe sowie Gute, bleibt gesund und habt noch einen schönen Sonntag.
Liebe Grüsse
N☼va
@ Alle:
AntwortenLöschenKlar, gesundbleiben ist das was wir alle wollen und dafür nehmen wir ja die ganzen Einschränkungen auf uns, und damit komme ich soweit auch klar, auch wenn mich ab und an die Wehmut packt, aber diese Uneinsichtigkeit und Altersstarrsinn (denn sie ist nicht dement), das Gejammer und Gemecker - das ging mir gestern einfach heftig auf Gemüt.
in diesem Sinne - Bleibt so gut es geht zuhause und vor allem bleibt gesund
lg gabi
Ich kann dich gut verstehen, es ist nicht einfach. Ich kaufe Freitags immer für meine Eltern ein, die sind aber noch sehr fit, meine Mama wird 68 und mein Stiefvater wird heuer im Mai 80. Aber sie machen sich alles noch selber. Derzeit gehen sie halt nicht unter die Leute, somit kaufe ich für eine Woche für sie ein. Meiner Mutter wird auch nicht fad, es gibt im Garten viel zu tun und mit dem Hund geht sie auch spazieren.
AntwortenLöschenLG PEtra